Echt sagenhaft: Forstwartin / Forstwart EFZ bei den Glarner Gemeinden
Ein Beruf zwischen Natur, Verantwortung und Leidenschaft
Für viele ist der Wald ein Ort der Ruhe und Erholung – für Forstwartinnen und Forstwarte wie Lea Elmer ist er zugleich ein anspruchsvoller und vielseitiger Arbeitsplatz. Der Beruf verbindet handwerkliches Geschick mit grossem ökologischen Wissen und einer besonderen Verantwortung: die Pflege und Erhaltung unserer Wälder. Dabei geht es nicht nur um das Pflanzen und Fällen von Bäumen, sondern auch um die Beobachtung und den Schutz eines empfindlichen Ökosystems, das ständig im Wandel ist.
Lea Elmer hat sich für diesen Beruf entschieden, weil sie die Natur liebt und mitgestalten möchte. Als angehende Forstwartin EFZ im Glarnerland arbeitet sie täglich draussen, sorgt für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und hat dabei immer den Blick für die Balance zwischen Mensch und Natur.
Erfahre, wie Lea zu ihrem Beruf fand, was sie an der Arbeit im Wald schätzt und warum das Glarnerland ihr idealer Lebens- und Arbeitsort ist.
Die echt sagenhaften Gründe von Lea Elmer

Ich habe mich schon immer zur Natur hingezogen gefühlt und wusste, spätestens nach meiner Lehre als Bäckerin-Konditorin, dass ich gerne draussen arbeiten möchte. Die Möglichkeit, direkt mit der Natur zu arbeiten und gleichzeitig etwas Nachhaltiges für den Wald und die Umwelt zu tun, hat mich am Beruf Forstwartin / Forstwart EFZ besonders fasziniert.
Ich liebe die Kombination aus Teamarbeit und Selbstständigkeit. Wir haben ein tolles Arbeitsklima und die Arbeit in der Natur bringt immer neue Herausforderungen mit sich. Besonders beeindruckt mich, wie mächtig die Natur ist – das lehrt einen viel über Respekt und Anpassungsfähigkeit.
Ich habe mich fachlich und persönlich bereits enorm weiterentwickelt. Ich durfte viel über den Umgang mit Maschinen wie der Motorsäge lernen, mein Wissen über Pflanzen erweitern und werde bald einen Austausch in Irland machen. Ausserdem absolviere ich berufsbegleitend die Berufsmatura, die mir nach Abschluss viele zusätzliche Türen öffnet.
Der Beruf als Forstwartin bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten, sei es durch Spezialisierungen wie Naturschutz, Holzschlag oder Landschaftspflege. Durch Weiterbildungen oder die praktische Erfahrung im Arbeitsalltag kann man sein Wissen kontinuierlich erweitern. Besonders spannend finde ich, dass kein Tag wie der andere ist und man immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird. Sei es durch Wetterbedingungen, neue Projekte oder den Umgang mit der Natur.
Mein Tag als Forstwartin beginnt mit einer Teambesprechung um 7:30 Uhr, im Sommer um 7:00 Uhr. Dort besprechen wir die anstehenden Aufgaben und verteilen die Arbeiten. Danach geht es raus in den Wald, wo wir je nach Saison und Projekt unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Dazu gehören unter anderem die Jungwaldpflege, der Holzschlag oder der Strassenunterhalt. Auch das Absichern und Signalisieren des Arbeitsorts sind Teil unserer Arbeit. Um 9:00 Uhr gibt es eine wohl-verdiente Znüni-Pause.
Nach der Mittagspause arbeiten wir bis etwa 17:00 Uhr weiter. Dabei ist kein Tag wie der andere – mal stehen Pflanzarbeiten an, mal müssen beschädigte Bäume entfernt oder Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren getroffen werden. Auch das Wetter bestimmt unseren Alltag stark mit: An einem sonnigen Tag arbeitet es sich anders als bei Regen oder Schneefall. Aber genau das macht den Beruf so spannend. Man ist immer mitten im Geschehen und lernt, mit der Natur zu arbeiten, anstatt gegen sie.
Meine Arbeitszeiten sind regelmässig und ich habe die Wochenenden frei. Da ich viel draussen arbeite, habe ich oft das Gefühl, gar keinen «Ausgleich» zu brauchen, weil mein Job mir schon das gibt, was ich sonst in meiner Freizeit suchen würde – frische Luft, Bewegung und Natur.
Für mich bedeutet das Glarnerland Heimat und Geborgenheit. Die Berge geben mir ein Gefühl von Beständigkeit und Freiheit zugleich. Hier bin ich mit der Natur und den Menschen eng verbunden, dass macht diesen Ort für mich so besonders. Ich schätze besonders die Nähe zur Natur und das familiäre Umfeld. Man kennt sich hier, es ist persönlich und unkompliziert. Gleichzeitig hat man alle Möglichkeiten direkt vor der Haustür – sei es zum Arbeiten, für Freizeitaktivitäten oder um schnell in die Stadt zu gelangen.
Wer die Natur liebt und ein familiäres Umfeld schätzt, findet hier die idealen Bedingungen zum Arbeiten und Leben. Besonders die kleinen, persönlichen Schulstandorte in Elm oder Linthal sorgen für eine angenehme Grundausbildung. Die überschaubare Grösse ermöglicht eine enge Betreuung der Schülerinnen und Schüler sowie einen intensiven Austausch zwischen Lehrpersonen und Eltern. Dazu kommt die hohe Lebensqualität, eine Kombination aus beruflichen Chancen, Nähe zur Natur und einer starken Gemeinschaft.
Das Glarnerland ist ein Paradies für Outdoor-Sportler. Ich bin oft in den Bergen unterwegs, sei es beim Skitouren, Wandern oder Biken. Es gibt ein grosses Wanderwegnetz, Skigebiete direkt vor der Haustüre und bei schlechtem Wetter eine grosse Kletter- und Boulderhalle. Man muss nicht lange planen oder weit fahren, denn das nächste Abenteuer beginnt sozusagen direkt vor der Haustüre.
Zusätzlich bietet das Glarnerland auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Sehr gerne besuche ich die Landsgemeinde, sie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Tradition. Aber auch Feste wie die Fasnacht, der Chäsmärt in Elm oder die Älplerchilbi in Linthal haben ihren ganz eigenen Charme. Sie bringen die Gemeinschaft zusammen und gestalten das kulturelle Leben hier besonders lebendig.